Exploration, Förderung und Verknappung bestimmen das Angebot
Schon die Erkundung und Erschließung von Erdöllagerstätten an Land und auf dem Meeresgrund ist eine eigene milliardenschwere Industrie. Private und (multi)nationale Ölkonzerne wie Shell, ExxonMobil und Saudi Aramco wetteifern dabei zur Steigerung der Produktionsmenge und des damit einhergehenden Gewinns um die globalen Reserven des schwarzen Goldes.Je nach Ort der Gewinnung variiert dabei die Zusammensetzung des erhaltenen Erdöls in Hinblick auf die enthaltenen Kohlenwasserstoffe, der Dichte und des Schwefelgehalts. So werden zum Beispiel Öle mit einem hohen Gehalt an Schwefel (mehr als 0,5 Prozent) als „sauer“ und mit einem geringeren Gehalt als „süß“ bezeichnet.
Zu den wichtigsten gehandelten Rohölsorten auf dem Weltmarkt gehören:
- Brent: bei der für den europäischen Markt wichtigsten Ölsorte handelt es sich um ein in der Nordsee gewonnenes süßes und leichtes Erdöl, dessen Preisentwicklung auch als Referenz in Afrika und dem Nahen Osten dient.
- West Texas Intermediate (WTI): ebenfalls leicht und süß und damit besonders geeignet zur Raffination zu leichten Mineralölen wie Benzin. Der Preis von WTI dient dabei als Benchmark für den US-Amerikanischen Ölmarkt.
- OPEC Reference Basket (ORB): eine hypothetische Mischung von 13 verschiedenen Ölen der OPEC-Mitgliedsstaaten, dessen Durchschnittswert als Referenz dient.
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist dabei ein maßgeblicher Akteur auf dem globalen Markt für Erdöl. Die Gruppierung von derzeit zwölf Staaten kontrolliert einen erheblichen Teil der weltweiten Ölreserven und beeinflusst durch ihre Produktions- und Exportpolitik maßgeblich den Ölpreis. So steht die Verfügbarkeit von Erdölreserven durch künstliche Verknappung nicht zwangsläufig in Relation zum tatsächlichen Angebot.