Opfer von Menschenhandel in Nordafrika und dem Mittleren Osten bis 2020
Die schwierige Situation bei der Erforschung von Menschenhandel
Als Opfer von Menschenhandel gelten diejenigen Personen, bei welchen nationale Behörden feststellen konnten, dass sie unter Einwirkung von Gewalt oder Drohungen rekrutiert wurden, mit dem Zweck, sie auszubeuten. Diese Rekrutierung kann auch unter Vortäuschung falscher Tatsachen oder durch Bestechung vonstattengehen.Ob eine Person als Opfer von Menschenhandel identifiziert werden kann, hängt damit stark von der Arbeit der nationalen Behörden ab, was unter anderem eine Erklärung für die sehr unterschiedlich hohe Anzahl von Opfern von Menschenhandel in den verschiedenen Weltregionen sein kann. Nur weil in einer Region besonders viele Opfer identifiziert werden können, heißt dies nicht, dass Menschenhandel dort häufiger stattfindet als in anderen Regionen. Insgesamt muss mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet werden.
Eine Person kann zudem von multiplen Formen der Ausbeutung betroffen sein. Frauen in Zwangsehen werden häufig sowohl sexuell ausgebeutet, als auch zu Zwangsarbeit gezwungen. Daten zum Thema Menschenhandel können u.a. aus den genannten Gründen nicht repräsentativ sein.