Umfrage in Deutschland zu Legalisierung aktiver Sterbehilfe 2021
Wie unterscheiden sich Sterbehilfe und assistierter Suizid?
Aktive Sterbehilfe ist die gezielte Herbeiführung des Todes auf Wunsch. Dabei verabreicht jemand anderes dem:der Patient:in ein tödlich wirkendes Mittel. Aktive Sterbehilfe ist in Deutschland bisher als "Tötung auf Verlangen" strafbar. Indirekte und passive Sterbehilfe sind in Deutschland dagegen erlaubt und straffrei: Wenn der Patient mit dem Ziel der Schmerzlinderung Medikamente bekommt, die zur Folge haben, dass er früher verstirbt, wird dies indirekte Sterbehilfe genannt. Unter passiver Sterbehilfe versteht man den Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen oder deren Beendigung, entweder weil sie medizinisch nicht mehr ratsam sind oder weil der:die Patient:in solche Maßnahmen ablehnt. Laut einer YouGov-Umfrage haben im Jahr 2021 rund 83 Prozent der Befragten die Legalität der passiven Sterbehilfe befürwortet.Unter einem assistierten Suizid versteht man die „Beihilfe zur Selbsttötung". Der Sterbewillige nimmt selbstständig eine Substanz zur Selbsttötung ein. Die Beihilfe zum Suizid ist in der Schweiz schon seit 1942 im Strafrecht verankert (Artikel 115 des Schweizerischen Strafgesetzbuches) und unter bestimmten Bedingungen legal. Seit 1985 führen dort Suizidbeihilfeorganisationen offiziell unter bestimmten Vorschriften assistierte Suizide durch. Für das Jahr 2020 meldete die Schweizer Organisation Dignitas 84 Freitodbegleitungen von Menschen aus Deutschland.