20.09.2016 Studie: EHI und Statista erfassen E-Commerce-Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz

 

Einsames Wettrennen an der E-Commerce-Spitze

 

Studie: EHI und Statista erfassen E-Commerce-Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz

 

Köln/Hamburg 20.09.2016  Der deutsche E-Commerce-Umsatz hat auch 2015 deutlich zugelegt. Die deutschen Top 100 E-Commerce-Händler erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz - mit physischen Gütern - von 24,4 Mrd. Euro. Verglichen mit den Onlineumsätzen im Jahr 2014 (21,6 Mrd. Euro) bedeutet dies eine Umsatzsteigerung von gut 13 Prozent. Dies ergab die Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2016“*.

 

Der Löwenanteil des deutschen Onlineumsatzes fällt erneut auf die Top 3: Amazon.de (7,8 Mrd. Euro), Otto.de (2,3 Mrd. Euro) und Zalando.de (1,0 Mrd. Euro) erzielen gemeinsam über 11 Mrd. Euro Umsatz – das ist annähernd so viel wie die Shops auf den Rängen 4 bis 100 zusammen. Diese hohe Konzentration nimmt über die letzten Jahre weiter zu.

 

Shootingstars bringen Dynamik

 

Dennoch war 2015 reichlich Bewegung im Online-Markt. So konnten sich einige etablierte Shops im Ranking nach vorne entwickeln, beispielsweise Mediamarkt.de (stieg mit einem Umsatz von 218,9 Mio. Euro von Platz 30 auf 18) und Saturn.de (stieg mit einem Umsatz von 143,6 Mio. Euro von Rang 51 auf Rang 33). Auch Shootingstars haben sich  vorne im Ranking platziert. Die Otto Group stellt einen der Aufsteiger unter den umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland: Aboutyou.de katapultiert sich gut eineinhalb Jahre nach Start auf Platz 70 mit einem Jahresumsatz von fast 70 Mio. Euro. Mit Hellofresh.de hat es auch ein Händler aus der Lebensmittel-Branche unter die Top 100 geschafft. Der Lieferdienst erzielt mit einem Umsatz von 84,5 Mio. Euro Rang 63, muss sich in seinem Bereich allerdings noch von Hawesko.de geschlagen geben – der Weinlieferant landet mit 91,5 Mio. Euro Umsatz auf Rang 57.

 

Lebensmittel in den Top 100

 

Erstmals befinden sich zwei Onlinehändler mit Lebensmittel-Fokus unter den Top 100. Das Gros besteht hier allerdings auch in diesem Jahr aus Generalisten und Fashion-Onlineshops: 29 Shops bieten ihren Kunden ein Online-Kaufhaus ohne speziellen Produktfokus, 20 Shops verkaufen hauptsächlich Bekleidung, Textilien und Schuhe. Mit 12 Anbietern ist der Bereich Computer, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation am drittstärksten vertreten. Sonst zeigen sich die umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland erneut divers, es gibt Shops aus 15 weiteren Branchen, z.B. Drogerieartikel und Kosmetik, Haustechnik, Möbel und Dekorationsartikel, Optiker, Spielwaren und Tierbedarf. Etabliert haben sich die Online-Apotheken: Mit Docmorris.de (Platz 14), Sanicare.de (Platz 26), Medikamente-per-klick.de (Platz 55), Shop-apotheke.com (Platz 60) und Shop.apotal.de (Platz 76) finden sich gleich fünf Anbieter aus diesem Segment im Ranking.

 

E-Commerce in den Alpenländern

 

Auch in Österreich und der Schweiz lassen sich nach und nach neue Branchen unter den Top 100 Onlineshops finden. In puncto Umsatzsteigerung zeichnet sich bei unseren Nachbarn ebenfalls ein ähnlicher Trend wie im deutschen E-Commerce-Markt ab. In Österreich stiegen die Onlineumsätze im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro. Auch hier hat mit Amazon.at (551,6 Mio. Euro) ein Amazon-Shop die Nase vorn, gefolgt von Zalando.at (150,8 Mio. Euro) und Universal.at (117,2 Mio. Euro). In der Schweiz ist der Umsatz der 100 führenden Onlineshops auf 4,8 Mrd. CHF (4,5 Mrd. Euro) gestiegen. Spitzenreiter ist hier Digitec.ch mit 640,1 Mio. CHF (599,6 Mio. Euro) Umsatz. Darauf folgen Zalando.ch mit 424,3 Mio. CHF (397,5 Mio. Euro) und Amazon.de mit einem E-Commerce-Umsatz von 400,4 Mio. CHF (375,1 Mio. Euro). In beiden Ländern konnte sich Zalando somit auf Platz zwei der größten Onlineshops nach vorne schieben.

 

Das gesamte Ranking der 100 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde den gemeinsamen Studien von EHI und Statista entnommen und ist als Infografik und iBusiness-Poster kostenlos erhältlich. Die Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2016“, in der die 1.000 umsatzstärksten Onlineshops untersucht wurden, erscheint am 25. Oktober 2016. „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2016“ steht ab 23. November zur Verfügung. Zusätzlich startet im Oktober unter ecommerceDB.com ein Portal mit Umsatzinformationen zu über 5.000 Onlineshops weltweit.

 

Weitere Informationen zu den Gewinnern und Verlierern im deutschen Onlinehandel stellt Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung des EHI, auf dem Kongress der Neocom am 13. Oktober 2016 vor.

 

 

 


 

*Anmerkungen und Methodik


Die Angaben der Studie beruhen auf einer Händler-Befragung (EHI) und Statista-Hochrechnungen auf Basis einer Regressionsanalyse sowie Unternehmensangaben aus Geschäftsberichten, Pressemitteilungen und Unternehmenswebsites. Schwerpunkt der Untersuchung waren B2C-Onlineshops. Berücksichtigt wurde der Umsatz mit physischen Gütern. Der Umsatz mit digitalen Gütern wie Apps und Streaming-Diensten von Shops, z.B. Apple iTunes und Spotify, wurde nicht berücksichtigt.

 

Betreibt ein Unternehmen mehrere Onlineshops, so wurde jeder Shop separat betrachtet.

 

Definition E-Commerce-Umsatz: Nettoumsatz des jeweiligen Onlineshops im Jahr 2015, bereinigt von Retouren, exkl. Umsatzsteuer und nur aus der reinen Geschäftstätigkeit des Onlineshops (ohne sonstige betriebliche Erträge des Unternehmens).

 

** Umsatzermittlung Amazon
Der Gesamtumsatz Deutschland laut Geschäftsbericht beträgt 10,6 Mrd. Euro, enthält jedoch Service-Umsatz (insbesondere Marktplatz-Umsatz) sowie alle Exporte von amazon.de ins Ausland. Weiterhin sind die Umsätze von audible.de enthalten. Der Service-Umsatz, die Exporte sowie die Umsätze von audible.de wurden aus dem Deutschlandumsatz herausgerechnet.

 

 

Kontakt
Ute Holtmann, Leiterin Public Relations, EHI, Tel.: +49 (0)2 21/5 79 93-42, holtmann@ehi.org

Ela Dietrich, Head of Licensing, Statista, Tel.: +49 (0) 40/6 88 93 12-93, ela.dietrich@statista.com

 

Herausgeber


EHI Retail Institute e. V., Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi.org

Tel.: +49 (0)2 21/5 79 93-0

Statista GmbH, Johannes-Brahms-Platz 1, 20355 Hamburg, www.statista-research.com

Tel.: +49 (0) 40/41 34 98 9-0

 

Über das EHI


Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 60 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 750 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Götz W. Werner, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany, ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorstellt werden sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.

 

 

Über Statista


Statista.com ist eines der weltweit führenden Statistik-Portale mit Sitz in Hamburg, Frankfurt, Berlin, New York, London und Madrid. Das Portal hat jeden Monat mehr als 4 Millionen Nutzer und verzeichnet mittlerweile über 1.000.000 registrierte Nutzer. Rund 300 Mitarbeiter arbeiten an der Plattform, darunter Datenbank Experten, Redakteure und Statistiker. Im Jahr 2012 zählte Statista zu den Finalisten des Deutschen Gründerpreises und wurde 2014 & 2015 vom renommierten Library Journal zur besten statistischen Datenbank weltweit gewählt. Zusätzlich bietet Statista mit Statista Research & Analysis (www.statista-research.com) einen Recherche- und Analyseservice sowie einen Infografikservice, der Datenhaltung und Visualisierung aus einer Hand bietet.